Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 1998/99 (1. Oktober 1998 bis 30. Juni 1999) waren von niedrigeren Temperaturen als im Vorjahr, günstigen Voraussetzungen für die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken sowie einem weiterhin lebhaften Ausbau der Gas- und Wärmeversorgung geprägt. Vor diesem Hintergrund konnte die EVN eine insgesamt erfreuliche Absatzentwicklung verzeichnen.
Absatz- und Erlösentwicklung
Die Umsatzerlöse der EVN sind in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 1998/99 weiter gestiegen und übertreffen den Vergleichswert des Vorjahres um 5,4 %.
Der Stromverkauf erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 1998/99 vor allem aufgrund der gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres deutlich niedrigeren Temperaturen um 3,1 %. Die Erlöse stiegen um insgesamt 0,8 %. Bei den Tarifkunden führten witterungsbedingte Absatzsteigerungen zu einem Erlöszuwachs von 5,1 %. Bei den Sondervertragskunden haben die im Hinblick auf die Marktliberalisierung notwendigen Preisanpassungen trotz einer Absatzsteigerung von 3,3 % einen Erlösrückgang von 5,9 % bewirkt.
Der Gasverkauf erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,3 %. Die Gaserlöse lagen um insgesamt 5,7 % über dem Vorjahresniveau. Sehr erfreulich entwickelte sich hier vor allem der Ortsnetzbereich mit einem Zuwachs von 12,5 %. Der Verkauf an Industriekunden hingegen war aufgrund des insgesamt schwächeren Konjunkturwachstums gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig, was gemeinsam mit geringeren Durchschnittspreisen zu einem Erlösrückgang von 7,1 % führte.
Der Wärmeverkauf erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 1998/99 aufgrund der Inbetriebnahme neuer Anlagen, der regen Ausbautätigkeit und des positiven Temperatureinflusses um insgesamt 26,4 %. Die Erlöse stiegen um 23,2 %.
Aufwendungen
Die Aufwendungen für den Energieeinsatz gingen gegenüber dem Vorjahr um 6,1 % zurück.
In den ersten drei Quartalen 1998/99 waren in der EVN Gruppe durchschnittlich 2.282 Mitarbeiter beschäftigt, was einem Rückgang von 5,0 % entspricht. Diese Reduktion der Beschäftigtenzahl führte trotz einer kollektivvertraglichen Bezugserhöhung um durchschnittlich 2,6 % per 1. November 1998 lediglich zu einem geringfügigen Anstieg des Personalaufwandes um 0,6 %.
Die Abschreibungen für den Berichtszeitraum liegen aufgrund intensiver Investitionstätigkeit, aber auch wegen Bewertungsanpassungen bei Kraftwerken im Zusammenhang mit der Marktliberalisierung für Strom um 34,9 % über dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 19,4 %.
Ergebnis
Das auf 1.897 Mio ATS (137,9 Mio EUR) gestiegene operative Ergebnis (EBIT) und das insbesondere durch die stichtagsbezogene Bewertung der in JPY und CHF begebenen Anleihen belastete Finanzergebnis führten zu einem unversteuerten Ergebnis von 1.785 Mio ATS (129,7 Mio EUR), das um 0,4 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt.
Ausblick
GD Dr. Rudolf Gruber: Das 3. Quartal des Geschäftsjahres 1998/99 war durch vorteilhafte Witterungs- und Erzeugungsbedingungen gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund eines guten operativen Ergebnisses setzte die EVN bilanzielle Maßnahmen in Form von Bewertungsanpassungen bei ihren Kraftwerken sowie Rückstellungen für bestehende Abnahmeverpflichtungen, um die Wettbewerbsposition des Unternehmens für die kommenden Jahre zu stärken. Für das Geschäftsjahr 1998/99 halte ich aus heutiger Sicht eine Dividende in Vorjahreshöhe (ATS 30.- pro Aktie) für angemessen.
* Aufgrund der Verlegung des Bilanzstichtages der EVN vom 31. August auf den 30. September wurden zur besseren Vergleichbarkeit die nachträglich ermittelten Werte der korrespondierenden Periode des Vorjahres (1. Oktober 1997 bis 30. Juni 1998) herangezogen.