Die Energiezukunft und die notwendige Transformation des Energiesystems eröffnen uns enorme Chancen – und wir sind entschlossen, sie aktiv zu nutzen. Daher haben wir in einem konzernweiten Prozess im vergangenen Geschäftsjahr unsere strategischen Ziele angepasst und konkretisiert. Denn daran messen uns unsere Stakeholder aus unterschiedlichen Blickrichtungen: Kundinnen und Kunden erwarten verlässliche, moderne und leistbare Produkte und Dienstleistungen. Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft erwarten konkrete Beiträge zum Klimaschutz und zur raschen Transformation des Energiesystems. Schon allein, um diesen Anforderungen zu entsprechen, benötigen wir vertrauensvolle Beziehungen zu Kapitalgeberinnen und Kapitalgebern, deren Grundlage wiederum eine verlässliche Kapitalmarktstrategie ist.
Die Strategie 2030 ist aktualisiert, wir sind auf Kurs – und unsere Devise dafür lautet: „Nachhaltiger. Digitaler. Produktiver.“
Wir investieren in den nächsten Jahren weiter konsequent in den Ausbau unserer Netze, in erneuerbare Energien, in Speichertechnologien, in E-Mobilität sowie in Digitalisierung und KI. In Zahlen bedeutet dies durchschnittlich rund 1 Mrd. Euro, die wir jährlich in die Energiezukunft investieren wollen, um einerseits die anstehenden Herausforderungen zu meistern und andererseits neue Geschäftspotenziale zu erschließen. Vier Fünftel dieses Betrags fließen nach Niederösterreich – hier kommt zu den genannten Themen noch der kontinuierliche Ausbau der Trinkwasserversorgung dazu.
Unsere Ambitionen bringen eine Fülle an herausfordernden und vielfältigen Aufgaben für unsere Kolleginnen und Kollegen. Wir sind stolz, dass wir auf eine so gute Mischung an breitem und auch spezialisiertem Fachwissen in unserer Gruppe bauen können – und auf Mitarbeiter*innen, die mit großem Engagement an der Umsetzung aller unserer Vorhaben ebenso mitwirken wie an der Erfüllung der tagtäglichen Erwartungen unserer Kund*innen und Kunden. Wir sind fest überzeugt davon, dass wir Zukunftsthemen noch rascher und produktiver bewältigen, wenn unsere kompetenten Teams mit den neuen digitalen Möglichkeiten eine „kooperierenden Intelligenz“ bilden. Mit diesem Ansatz wird es uns gelingen, die Produktivität von Prozessen zu steigern und auch die Service- und Produktqualität in der Beziehung zu unseren Kund*innen weiter zu verbessern. Beim Flexibilitätsmanagement ist der Einsatz modernster Software und digitaler Technologien angesichts großer Datenmengen, schwankender Lasten und vielfältiger Marktteilnehmer*innen ohnehin ein Muss.
Ein jährliches Investitionsvolumen von 1 Mrd. Euro bedeutet nicht nur, die damit verbundenen Vorhaben umfassend zu managen – von der frühen Projektidee und ersten Gesprächen mit betroffenen Stakeholdern über das Einholen der erforderlichen Genehmigungen, die Beauftragung von Lieferant*innen und den Bau bis hin zur Inbetriebnahme. Wir müssen diese enormen Beträge auch langfristig und fristenkongruent finanzieren. Die wichtigste Grundlage dafür bildet unsere eigene finanzielle Stabilität und Wirtschaftlichkeit. Zudem legen wir großen Wert auf eine ausgezeichnete Bonität und arbeiten dafür auch mit zwei internationalen Ratingagenturen zusammen. Wir streben Ratings im soliden A-Bereich an, die uns langfristig den Zugang zu Kapital zu attraktiven Bedingungen sichern. Darüber hinaus kooperieren wir mit zahlreichen Banken und Fremdkapitalgeber*innen, die zurecht erwarten, dass die EVN ein vertrauenswürdiges und wirtschaftlich stabiles Unternehmen mit hoher Bonität bleibt, das verlässlich alle seine Verpflichtungen gegenüber seinen Finanzierungspartner*innen erfüllt.
Als börsenotiertes Unternehmen sind wir zudem unserer breiten internationalen Aktionärsbasis verpflichtet, die uns besonderes Vertrauen in Form von Eigenkapital entgegenbringt. Um diesem Vertrauen gerecht zu werden, haben wir mit der Aktualisierung unserer Strategie 2030 auch unsere Botschaften für den Kapitalmarkt geschärft und insbesondere unsere künftige Dividendenpolitik angepasst. Für das Geschäftsjahr 2024/25 werden wir der 97. ordentlichen Hauptversammlung auf Basis des erwirtschafteten Konzernergebnisses von 436,7 Mio. Euro die Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro je Aktie vorschlagen. Für die Geschäftsjahre ab 2025/26 soll die Dividendenausschüttung unter der Voraussetzung stabiler regulatorischer und energiepolitischer Rahmenbedingungen zumindest 0,90 Euro je Aktie betragen. In den Folgejahren möchten wir die Dividendenausschüttung bis zum Geschäftsjahr 2029/30 auf zumindest 1,10 Euro je Aktie so erhöhen, dass eine Ausschüttungsquote von rund 40 % erreicht wird.
Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Gestützt auf unsere Strategie, unser Know-how und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir überzeugt: Die EVN wird die Chancen der Transformation nutzen und nachhaltig wachsen – zum Vorteil unserer Kundinnen und Kunden, unserer Investorinnen und Investoren und der Gesellschaft insgesamt.