Müllverbrennungsanlage Dürnrohr

Müllverarbeitung nach Hochwasser erfolgreich abgeschlossen

17. Juni 2025

Im September 2024 erschütterte die Hochwasserkatastrophe Niederösterreich. Neben zahlreichen Infrastrukturschäden war auch die Müllverbrennungsanlage Dürnrohr von Überflutungen betroffen, die einen Betrieb unmöglich machten. Aus diesem Grund wurde in einem großangelegten Projekt von EVN, Brantner green solutions, BAWU sowie weiteren Partnern aus der österreichischen Entsorgungswirtschaft gemeinsam an einem Strang gezogen, um die gesamte Müllverarbeitung nach dem Hochwasser sicherzustellen. Bis Ende Februar wurden in Erpersdorf in Summe rund 22.000 Tonnen Sperrmüll und kommunaler Abfall aufgearbeitet.  

Die Entsorgungswirtschaft in ganz Österreich hat zusammengeholfen, um eine ordnungsgemäße Müllbehandlung zu gewährleisten. Ein Teil der Entsorgung wurde in einem temporären Prozess am Standort Erpersdorf durchgeführt, der von Brantner green solutions zur Verfügung gestellt wurde. Doch auch weitere Anlagen in und außerhalb Niederösterreichs haben einen wichtigen Beitrag geleistet, um sowohl den angefallenen Hochwassermüll als auch den während des Stillstands entstandenen „Systemmüll“ zu behandeln. 

Bis Ende Februar konnten in Summe rund 22.000 Tonnen Sperrmüll und kommunaler Abfall am Standort Erpersdorf verarbeitet werden: 
•    Kommunaler Hausmüll: 8.200 Tonnen (aus den Gemeindeverbänden St. Pölten-Land und Tulln) 
•    Sperrmüll aus Sammelzentren: 6.700 Tonnen 
•    Hochwasser-Sperrmüll: 7.200 Tonnen 

Um die Entsorgung sicherzustellen, stellte die EVN Maschinen zur Verfügung, während Brantner green solutions den Standort in Erpersdorf sowie das Personal bereitstellte. Die niederösterreichische Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz (BAWU) koordinierte den gesamten Prozess. Der angelieferte Abfall wurde zerkleinert, gepresst und in Folie verpackt. Im Anschluss wurden die Ballen nach Dürnrohr zurückgebracht, wo sie zwischengelagert und der Verbrennung zugeführt wurden. 


Partnerschaften als Schlüssel 

Die erfolgreiche Bewältigung der Abfallverarbeitung in dieser herausfordernden Zeit war nur durch das enge Zusammenspiel aller Beteiligten möglich – von regionalen Entsorgungsunternehmen über Anlagen auf Landesebene bis hin zu Koordinierungsstellen. 
Nach einer kurzen Umbau- und Einarbeitungszeit wurde bereits Anfang Oktober mit der Verarbeitung begonnen. Nach sechs Monaten intensiver Arbeit ziehen alle Beteiligten eine positive Bilanz: Die Müllverarbeitung konnte trotz überdurchschnittlicher Mengen reibungslos fortgeführt und die betroffenen Regionen schnell entlastet werden. 

Die zusätzlichen Maschinen wurden ab März wieder in die Müllverbrennungsanlage Dürnrohr überstellt, wo der Betrieb schon im November wieder aufgenommen werden konnte. 

“Die enge Zusammenarbeit mit der EVN und der BAWU hat gezeigt, wie wichtig starke Partnerschaften in Krisenzeiten sind. Gemeinsam konnten wir eine schnelle und effiziente Lösung finden, um eine nahtlose Entsorgung in Niederösterreich sicherzustellen. Unser Dank gilt daher allen Mitarbeitenden, die mit großem Einsatz an dieser Herausforderung gearbeitet haben“, zeigt sich Manfred Vogl, Geschäftsführer von Brantner green solutions, erfreut.  

LAbg. Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände, betont: „Die vergangenen Monate haben eindrucksvoll gezeigt, wie stark der Zusammenhalt in der österreichischen Entsorgungswirtschaft ist – besonders in herausfordernden Zeiten. Ein besonderer Dank gilt dabei den niederösterreichischen Abfallverbänden sowie dem Land Niederösterreich, die schnell und entschlossen gehandelt haben, um die Entsorgung weiterhin sicherzustellen. Gemeinsam mit engagierten Partnern wie Brantner, der EVN, der Firma Kerschner und weiteren unterstützenden Anlagen und Betrieben im Bundesgebiet konnte der Müll trotz des temporären Ausfalls der Anlage in Dürnrohr zuverlässig verarbeitet werden.“ 

Der Spruch, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt, bewahrheitet sich auch in diesem Fall: In den letzten Monaten wurde kurzerhand die Möglichkeit geschaffen, den angelieferten Sperrmüll zu schreddern und zu Ballen zu pressen, bevor der Abfall schlussendlich am Areal des Kraftwerkstandortes Dürnrohr fachgerecht zwischengelagert wird. „Sollte unsere Anlage noch einmal längere Zeit stillstehen, können wir hier künftig bis zu 40.000 Tonnen zwischenlagern“, so EVN Vorstandsdirektor Stefan Stallinger. Dieses reibungslose Zusammenspiel hat einmal mehr bewiesen: Auf die österreichische Abfallwirtschaft ist Verlass – auch unter außergewöhnlichen Bedingungen. 
 

Über Brantner green solutions
  
Brantner (https://www.brantner.com/) denkt die Entsorgung von Abfällen neu und hat sich deshalb voll und ganz der Kreislaufwirtschaft verschrieben. Die Abfälle von heute sind die Ressourcen von morgen: So viele Wertstoffe wie möglich werden durch Recycling und Upcycling einer neuen Verwendung zugeführt. Der ständige Austausch mit Kunden und Partnern und die kontinuierliche Effizienzsteigerung machen Brantner green solutions zu einem Innovationstreiber und führendem Unternehmen in der Abfallwirtschaft.  
 
Brantner green solutions betreibt 12 Sortieranlagen, eine Biogasanlage, 13 Deponien sowie 11 Kompostieranlagen in Europa, darunter Österreichs modernste Kompostieranlage "Erdenreich" in Gneixendorf (NÖ). Rund 1.000 Gemeinden und mehr als 26.000 Kunden im In- und Ausland werden mittlerweile von Brantner betreut. Damit ist Brantner green solutions ein wichtiger kommunaler Dienstleister und regionaler Arbeitgeber. 
 

Über EVN Abfallverwertung NÖ: Aus Müll wird Energie  

Die Thermische Abfallverwertungsanlage ist mit einer Kapazität von 500.000 Tonnen Abfall pro Jahr ein wichtiger Eckpfeiler des Energieknotens Dürnrohr. Das Energiepotenzial der Anlage beträgt 210 MW. Aus dem angelieferten Abfall entsteht Dampf, welcher zur Erzeugung von Strom für 170.000 Haushalte sowie Fernwärme für die Gemeinde Zwentendorf und zwei Drittel der Landeshauptstadt St. Pölten verwendet wird. Zusätzlich wird die AGRANA Stärke GmbH mit Prozessdampf beliefert. 
 

Über NÖ BAWU – Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz  
 
Die NÖ BAWU – Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz – ist eine Gesellschaft der NÖ Umweltverbände und fungiert als zentrale Dienstleisterin für die kommunale Abfallwirtschaft in Niederösterreich. Ihr Ziel ist es, gemeinsame, zukunftsfähige Lösungen in den Bereichen Logistik, Verwertung und Abfallbehandlung für die niederösterreichischen Abfallverbände zu entwickeln und umzusetzen. 
 

Bildbeschreibung (v.l.n.r.): Manfred Vogl, Geschäftsführer Brantner green solutions, EVN Vorstandsdirektor Stefan Stallinger und LAbg. Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände

Fotocredits: © Brantner green solutions

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Pressekontakt

Mag. Stefan Zach, MAS

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Leiter Information und Kommunikation, EVN Konzern

[email protected]

Kerstin Kroyer

Kerstin Kroyer

Information und Kommunikation, EVN Konzern

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