Was ist ein Hybridpark?

Hybridpark Markgrafneusiedl

Mit sogenannten Hybridparks setzt die EVN auf eine besonders effiziente und zukunftsweisende Form der Stromerzeugung. Das Prinzip: Photovoltaikanlagen und Windparks teilen sich einen gemeinsamen Netzanschluss und speisen so gebündelt Strom ins Netz ein. Manche dieser Parks werden zusätzlich durch Batteriespeicher ergänzt, um die Energie noch flexibler nutzen zu können.


Warum Hybridparks so effizient sind


Wind- und Sonnenenergie ergänzen sich perfekt:


  • Windkraft liefert vor allem im Herbst und Winter hohe Erträge, wenn es häufiger stürmt.
  • Photovoltaikanlagen dagegen erreichen ihre Höchstwerte im Frühjahr und Sommer.


Da beide Anlagenarten selten gleichzeitig ihre Spitzenleistungen bringen, können sie gemeinsam denselben Netzanschluss optimal auslasten. Das spart nicht nur Infrastrukturkosten, sondern macht die Stromversorgung stabiler und effizienter.


Beispiele aus Niederösterreich: Die Hybridparks der EVN im Überblick



  • Markgrafneusiedl: In Markgrafneusiedl wurde eine Photovoltaikanlage mit 4,9 MW Leistung errichtet, die jährlich rund 5.600 MWh sauberen Strom liefert – genug für etwa 1.600 Haushalte. Gemeinsam mit dem bestehenden Windpark Markgrafneusiedl III bildet sie einen Hybridpark.
  • Gaweinstal: In Kooperation mit Wien Energie entstand in Gaweinstal eine neue PV-Anlage mit 6,6 MW Leistung, die ab Sommer 2025 rund 7.200 MWh pro Jahr erzeugt – das entspricht dem Bedarf von etwa 2.000 Haushalten. Der Hybridpark wird mit dem Windpark Paasdorf-Lanzendorf gebildet. 
  • Ollersdorf (Katastralgemeinde Angern an der March): In Ollersdorf entsteht derzeit eine Photovoltaikanlage mit 5,3 MWp, die voraussichtlich Anfang 2026 in Betrieb geht. Sie wird rund 6.300 MWh sauberen Strom pro Jahr liefern – ausreichend für rund 1.800 Haushalte. Hier bildet die PV-Anlage mit dem benachbarten Windpark Prottes II einen Hybridpark.
  • Trumau: Der Hybridpark Tattendorf/Trumau besteht aus einer Photovoltaikanlage mit 10,1 MWp und einem Windpark mit 16 MW. Als erster Hybridpark der EVN wird er aktuell mit einem Batteriespeicher ausgestattet; um überschüssigen Strom in Zukunft auch zwischenspeichern zu können. 


Vorteile für Umwelt und Gemeinden


Hybridparks bringen gleich mehrere Vorteile mit sich – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Menschen vor Ort:


  • Ressourcenschonend: Da Windkraft- und Photovoltaikanlagen denselben Netzanschluss nutzen, ist deutlich weniger zusätzliche Infrastruktur erforderlich. Das spart Material, Baukosten und Fläche, die ansonsten für getrennte Netzanschlüsse nötig wären.
  • Klimafreundlich: Jeder Hybridpark erhöht den Anteil erneuerbarer Energie im Stromnetz. So werden Jahr für Jahr tausende Tonnen CO₂ eingespart und der Weg zu einer klimaneutralen Energiezukunft geebnet.
  • Regionale Wertschöpfung: Gemeinden profitieren gleich doppelt. Zum einen fließen Investitionen und Abgaben direkt in die Region, zum anderen stärkt der Ausbau der erneuerbaren Energien das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung vor Ort.


Blick in die Zukunft


Die EVN plant, die installierte Photovoltaikleistung bis 2030 auf 300 MWp auszubauen. Die installierte Leistung aus Windkraft soll von aktuell rund 500 MW auf ca 770 MW ansteigen. Hybridparks spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie ermöglichen eine maximale Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und schaffen so eine nachhaltige, verlässliche Energieversorgung.

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