EVN Chronik 1922-2020

Die EVN Chronik bietet einen detaillierten Überblick über die Geschichte des Unternehmens. 

1922 
Gründung der NEWAG, Niederösterreichische Elektrizitätswirtschafts AG, mit dem Ziel, eine landesweite Elektrizitätsversorgung aufzubauen. 1922 belieferte die NEWAG 196 Gemeinden, rund ein Fünftel von Niederösterreich, Ende 1924 belieferte die NEWAG 603 Gemeinden, rund ein Drittel von NÖ 
um 1930 
Zusammenwachsen regionaler Elektrizitätssysteme in Niederösterreich (NEWAG, städtische und private Elektrizitätswerke, Elektrizitätsgenossenschaften), weiträumiger Verbundbetrieb zwischen den Bundesländern Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark 
1933 
belieferte die NEWAG 900 Gemeinden 
1938 
„Anschluss“ Österreichs, Besetzung durch deutsche Truppen, nationalsozialistische Machtübernahme 
1938/1939 Streben nach Übernahme aller Elektrizitätsunternehmen Niederösterreichs durch die NEWAG (1939-1945 „Gauwerke Niederdonau AG“) 
1939-1945  
Zweiter Weltkrieg 
1944  Dampfkraftwerk Neusiedl an der Zaya, erstes Erdgas-Kraftwerk Österreichs, modernste Kesseltechnik (VELOX-Kessel des Schweizer Unternehmens BBC 
1947 
Zweites Verstaatlichungsgesetz, in der Folge Übernahme der meisten noch selbständigen Elektrizitätsversorger in Niederösterreich durch die NEWAG 
1954 
Gründung der NIOGAS, Niederösterreichische Gasvertriebs-GmbH, durch das Land Niederösterreich und die NEWAG (ab 1956 als Aktiengesellschaft: Niederösterreichische Gasvertriebs AG) 
1955 
Österreichischer Staatsvertrag, Ende der alliierten Besatzung 
1957 
NEWAG Speicherkraftwerk Ottenstein am Kamp, Vollendung der Kamp-Kraftwerkskette der NEWAG 
1958 
Römische Verträge treten am 1. Jänner 1958 in Kraft: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft mit sechs Gründungsmitgliedern (Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande, Luxemburg)

Gasturbinenblock im Kraftwerk Neusiedl an der Zaya 
1959 
NEWAG Öl-/Gaskraftwerk Korneuburg: innovative Nutzung der Abgase der Gasturbinen zur Dampferzeugung (Abhitzekessel), Gemeinschaftskraftwerk mit der Verbundgesellschaft 
1961 
NIOGAS Fernheizkraftwerk Mödling – Einstieg ins Fernwärmegeschäft 
1962 
Gründung der NÖSIWAG – Niederösterreichische Siedlungswasserbau GmbH – durch das Land und zunächst (1962-1965) mit 49 %iger Beteiligung der NEWAG. Für die Gründung der NÖSIWAG war vor allem die überaus schlechte Trinkwassersituation im nördlichen Weinviertel ausschlaggebend. 
1963 
Baubeginn des 1. Hochbehälters der NÖSIWAG: Hochbehälter Friebritz im Laaer Becken

Übersiedlung der Generaldirektionen von NEWAG und NIOGAS aus Wien ins neue Verwaltungszentrum in Maria Enzersdorf, Südstadt

NEWAG Lichtfest in Harmannschlag, Waldviertel, am 24. August – die geschlossenen Siedlungsgebiete Niederösterreichs zu 100 % elektrifiziert 
1968 
Generaldirektor Dr. Rudolf Gruber, Vorstandsvorsitzender von NEWAG und NIOGAS, Sanierung von NEWAG und NIOGAS nach dem „Müllner-Skandal“

Erdgasimport: 1. Erdgaslieferübereinkommen mit der Sowjetunion („1. Russen-Vertrag“) 
seit den 1970er Jahren 
Ausbau des NÖ Erdgas-Versorgungsnetzes in die Fläche, Versorgung der Haushalte im ländlichen Raum mit Erdgas (nicht nur Industriestandorte) 
1971 
Gemeinsamer Lastverteiler von NEWAG und NIOGAS, optimierter Primärenergieeinsatz. 
1973/74 
Ölpreisschock, Ölembargo der OPEC gegen einzelne westliche Staaten nach dem Jom-Kippur-Krieg, „autofreier Tag“ in Österreich 
1978 
50,4 % Nein zu Zwentendorf: Volksabstimmung am 5. November 1978 über die Nutzung der Kernenergie. Inbetriebnahme des fertigen Atomkraftwerks Zwentendorf durch das Atomsperrgesetz verboten.

Vollendung des thermischen Kraftwerks Theiß (Erdgas, Erdöl) – Rückgrat der Stromerzeugung der NEWAG 
1986 
Vollendung des thermischen Kraftwerks Dürnrohr (Kohle, Erdgas)

Fusion von NEWAG und NIOGAS zur NEWAG NIOGAS AG 
1987 
Die NÖSIWAG versorgt 386 Katastralgemeinden mit Trinkwasser (mit rund 260.000 versorgten Einwohnern) 
1987/88 
Neuer Name EVN Energie-Versorgung Niederösterreich AG, Kompetenzanspruch: „Energie vernünftig nutzen“, neuer Markenauftritt als EVN ab 1988 
1989 
Fall des „Eisernen Vorhangs“, Öffnung der Grenzen im Norden und Osten Niederösterreichs 
1989/90 
Privatisierung von 49 % des Aktienkapitals über die Börse 
ab 1990 
Erschließung neuer Geschäftsfelder im Telekommunikations- und Umweltbereich (Trinkwasser, Abwasser, Abfall) 
1995 
Beitritt Österreichs zur Europäischen Union

Gründung der evn sammlung internationaler Gegenwartskunst 
1997 
Europäische Binnenmarktrichtlinie für Elektrizität 
1998 
EnergieAllianz EVN – Wiener Stadtwerke Holding, bis 2002 Beitritt von ESG/Linz AG, BEWAG und BEGAS, ENERGIE AG

EVN AG – neue Dachmarke für die EVN-Gruppe, verkürzter Name schließt über Energieversorgung (Strom, Gas, Wärme) hinausgehende Aktivitäten ein: Wasserversorgung, Abfallverwertung AVN, Telekommunikation, technische Dienstleistungen.

EU Richtlinie für den Erdgasbinnenmarkt 
2001 
EVN erwirbt die NÖSIWAG (evn wasser): 

Vollständige Öffnung des österreichischen Strommarktes am 1. Oktober 
2002 
Vollständige Öffnung des österreichischen Gasmarktes am 1. Oktober 
2003 
EconGas, gemeinsame Gründung der Erdgas-Großhandelsgesellschaft EconGas von OMV (50 %), EVN (15,7 %) und weiteren Landesgasversorgern mit dem Unternehmenszweck der internationalen Erdgas-Aufbringung, Handel, Großkundengeschäft
 
EVN übernimmt das deutsche Unternehmen WTE, internationale Projekte zum Bau und Betrieb von Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen 
2004 
Thermische Abfallverwertung: Müllverbrennungsanlage Dürnrohr der 100%-Tochter EVN Tochter AVN geht in Vollbetrieb
 
Bulgarien-Engagement: EVN übernimmt die Stromversorgungsgebiete Plovdiv und Stara Zagora zu 67 %, 1,5 Mio. Kunden 
2005 
Dr. Burkhard Hofer neuer Sprecher des Vorstands
 
Mazedonien-Engagement: EVN übernimmt ESM AD Elektrostopanstvo na Makedonija zu 90 %, Closing im März 2006
 
EVN übernimmt zu 100 % die Liegenschaft des nie in Betrieb gegangenen Kernkraftwerks Zwentendorf (EVN Liegenschaftsverwaltung GmbH) – „das Atomkraftwerk, das niemals strahlte“
 
10 Jahre evn sammlung, Ausstellung „Nach Rokytník“ im MUMOK, Wien
 
Neuorganisation des EVN Konzerns in fünf strategische Geschäftseinheiten und 12 Querschnittsfunktionen 
2006 
Legal Unbundling von Erzeugung/Aufbringung und Netz: EVN AG und EVN Netz GmbH

KEZ „Klienzky Electrozentar“ – Neuorganisation der EVN in Bulgarien in 37 Kundenzentren KEZ nach niederösterreichischem Vorbild

Eröffnung der Biomasse-Heizkraftwerke Baden und Mödling

Spatenstich Kohlekraftwerk Duisburg-Walsum 10, Gemeinschaftsprojekt EVN und STEAG

33 neue Windräder in drei Windparks (Obritzberg/Statzendorf, Kettlasbrunn, Japons) 
2007 
WTE erhält Auftrag für Großkläranlage Ataköy für 2 Mio. Einwohner in Istanbul
 
AVN Fertigstellung der Müllverbrennungsanlage 3 in Moskau
 
evn wasser: 30 km Trinkwasser Transportleitung „Nordschiene“ Mollersberg/Tulln – Korneuburg, Verbindung zweier Versorgungsgebiete, verbesserte Wasserqualität und höhere Versorgungssicherheit
 
Baubeginn der 31 km langen Fernwärmeleitung Dürnrohr - St. Pölten. Ab der Heizsaison 2009/2010 wird EVN zwei Drittel der benötigten Fernwärme aus ihren Kraftwerksanlagen in Dürnrohr/Zwentendorf in die niederösterreicische Landeshauptstadt liefern.
 
AVN Dürnrohr: Baubeginn 3. Verbrennungslinie, Kapazitätssteigerung von 300.000 auf 500.000 Tonnen/Jahr
 
Übernahme der bulgarischen Fernwärmegesellschaft Toplofikatsia Plovdiv (40.000 Kunden) 
2008 Kapitalerhöhung EVN AG von EUR 99,069 Mio. auf 300 Mio., Aktiensplit 1 : 4, Unterteilung des Grundkapitals neu auf 163,525.820 Stückaktien

Neubenennung der mazedonischen Tochter in EVN Macedonia

Die EVN-Tochter Kabelsignal AG übernimmt von BEWAG die burgenländischen Unternehmen B.net Burgenland Telekom GmbH und Dataservice GmbH (Kabelfernsehen, Breitbandinternet und Telefonie)

Albanien-Engagement 1: Konzessionsvertrag für das Wasserkraftwerk Ashta am Drin südlich von Shkoder, erstes Gemeinschaftsprojekt mit Verbund im Ausland, industrielle Führung Verbund, Beteiligung je 50 %, voraussichtliche Investitionssumme 160 Mio. Euro (Kraftwerksleistung 48 MW / Jahreserzeugung 230 GWh)

Albanien-Engagement 2: Konzessionsvertrag für drei Speicherkraftwerke am Devoll-Fluss, 50 : 50 Joint Venture von EVN und dem norwegischen Unternehmen Statkraft, voraussichtliche Investitionssumme 950 Mio. Euro (Kraftwerksleistung rund 340 MW / Jahreserzeugung 1.000 GWh) – 2013 verkauft die EVN ihren Anteil an den Projektpartner Statkraft aufgrund geänderter Marktbedingungen (sinkender Großhandelspreise für Strom) 
2009 
AVN wird in EVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH umbenannt.

Baubeginn der Erdgasleitung „Südschiene“ Baumgarten – Graz , EVN-Abschnitt Gänserndorf – Semmering, Fertigstellung 2011. 
2010 
Gründung des Tochterunternehmens EVN Croatia Plin
 
2010-2011 Bau einer erdgasbefeuerten Cogeneration-Anlage in Plovdiv, Bulgarien, zur kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme  
2011 
Dr. Peter Layr zum Vorstandssprecher bestellt, Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA, neu in den Vorstand der EVN AG gewählt
 
EVN und Wien Energie kaufen je 13% der Geschäftsanteile an der VERBUND Innkraftwerke GmbH, gemeinsam syndizierte 26% (2009 hatte der VERBUND 13 bayerische Inn-Wasserkraftwerken des Energiekonzerns E.ON übernommen).  
2012 Fusion der niederösterreichischen und der burgenländischen EVN-Tochter (Kabel-TV und Internet-Provider) „kabelsignal“ (gegr. 1978) und „B.net“ (erworben 2008) zur neuen Firma „kabelplus“. 
 
Kesselsanierung Kraftwerk Walsum, Tausch fehlerhaften Kesselstahls im Rahmen der Herstellergarantie
 
Auftrag für Umbau und Erweiterung einer Abwasseranlage in Prag, Tschechien – EVN ist nun in 21 Ländern tätig
 
Inbetriebnahme Trinkwasser-Verbindungsleitung Weinviertel-Waldviertel, ein Meilenstein für die Versorgungssicherheit des Waldviertels. Die Anlage wurde vom Frühjahr 2009 bis Dezember 2011 realisiert. 
 
1. Juni: Versorgung des 1. Erdgas-Kunden der EVN Croatia in Zadar
 
“Energji Ashta“ (Eigentümer EVN und VERBUND) eröffnet die erste Ausbaustufe des Wasserkraftwerks Ashta mit einer Leistung von 53 MW
 
Netzausbau im Hinblick auf den Ausbau der Windkraft im Weinviertel: Bau Umspannwerk Hauskirchen 2012/2013, stärkere 110kV Leitung Neusiedl/Zaya – Poysdorf als Bestandteil des laufenden Netzausbaus zur Aufnahme erneuerbarer Energie aus Wind und Photovoltaik 
2013 
Umbenennung der EVN Netz GmbH in Netz Niederösterreich GmbH aufgrund gesetzlicher Vorgaben (Eigentumsverhältnisse unverändert – 100% Tochter der EVN AG)
 
Fernkälte aus Fernwärme mittels Absorptionskältemaschinen für das Landesklinikum St. Pölten und das Landeskrankenhaus Mödling 
2015 
Die EconGas Minderheitseigentümer EVN, Wien Energie und Energie Burgenland geben ihre Anteile von zusammen 37,5 % ab; OMV übernimmt die Anteile vollständig 
2016 
EVN Service Center in Stockerau, Horn, Tulln, St. Pölten und Baden eröffnet: Service für alle EVN Dienstleistungen jeweils in zentraler Stadtlage 
2017 
EVN Wasser: Investitionen in die Trinkwasserversorgung, Ausbau in die überregionalen Leitungsnetze bewährt sich in den niederschlagsarmen Sommermonaten 
2018 
joulie Sonnenenergie Webportal zur Planung privater Photovoltaikanlagen gestartet
Regelbetrieb im Windpark Sommerein: Zehn Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 35 MW liefern 100 % erneuerbaren Strom für rund 28.000 Haushalte. Im Jahr 2018 installierte Gesamtleistung von 136 Windkraftanlagen: 314 MW 
2019 
Eröffnung des EVN Service Centers Hollabrunn; nunmehr insgesamt 13 Service Center in Wiener Neustadt, Stockerau, Horn, Deutsch-Wagram, Tulln, Baden, St. Pölten, Bruck an der Leitha, Neunkirchen, Mistelbach, Krems, Mödling und Hollabrunn
EVN Kraftwerk Dürnrohr wird nach 33 Jahren Laufzeit stillgelegt – Ende der Stromerzeugung aus Kohle bei der EVN 
2020 
WTE erhält den Zuschlag für das Abwasseraufbereitungsprojekt Umm Al Hayman in Kuwait (Kläranlage sowie Kanalnetz mit Pumpstationen) im Rahmen eines Public Private Partnerships